Iven Krämer, Christian Hein, Referat Hafenwirtschaft, Logistik, Hafeninfrastruktur der Hansestadt Bremen
Die Produktion, Montage und Verladung von Gründungskörpern, Rotorblättern, Motorgondeln und sonstigem Windkraft - Equipment hat in den Häfen an Nord- und Ostsee eine Euphorie entfacht, die es in dieser Breite lange nicht mehr gab. Vom Strukturwandel ergriffene Werften werden zu Windkraft-Produktionsstätten, neuartige Schiffseinheiten werden konzipiert und in nahezu allen Häfen werden spezielle Umschlaganlagen geplant und errichtet. Den Hafenplanern stellen sich dabei gänzlich neue Herausforderungen, denn die Branche steht erst am Beginn ihrer Entwicklung. Die Logistikkonzepte für Montage, Transport, Wartung und Rückbau der Windkraft-Anlagen sind ebenso wie die Schiffseinheiten oder besser Montageplattformen noch in der Entwicklungsphase, während die Häfen wegen des zeitlichen Drucks bereits Anlagen schaffen, die möglichst flexibel sein sollen. An einigen Standorten werden Dockkonzepte zur aufrechten Verladung fertig montierter Windräder verfolgt, an anderen die seitliche Verladung liegender Rotorsterne und wieder andernorts der Transport einzelner Komponenten mit Shuttle-Systemen. Welche Konzepte langfristig mit den größten Kostenvorteilen verbunden sind, lässt sich derzeit noch nicht abschließend bewerten. Mit näheren Ausführungen zum Standort Bremerhaven soll ein Überblick über die Auswirkungen der Offshore - Windkraftindustrie auf die deutschen Nordseehäfen vermittelt werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die konstruktiven Anforderungen der neuartigen Schiffseinheiten sowie der sehr schweren Windkraftkomponenten an die Hafenanlagen gelegt. Zudem soll im Zuge des Vortrags dargelegt werden, welche Voraussetzungen im Hafen gegeben sein müssen, um die Betankung der Montage – Schiffseinheiten mit LNG zu ermöglichen. Ein Aspekt, der von einigen der in Frage kommenden Reedereien verfolgt wird, und deshalb im Zuge der Hafenentwicklung mit bedacht sein muss.
The emerging production, assembly and transportation of offshore wind components have led to euphoria within the ports not only on the German coast line. Almost everywhere new plans are drawn up to create additional and specialised port capacities and new types of vessels and offshore construction barges are under development. Compared to “normal” port business the offshore wind industry goes in line with a lot of specific requirements concerning the dimensions of the components which have to be handled. And also the ship to shore interface has to be thought through in new ways as offshore construction barges could easily endanger traditional quay wall structures. The latest port development plans for the offshore wind industry will be highlighted at the STG conference, whereas a special focus will be led on Bremerhaven.