Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtschafts-Ing. Rudolf Braun, Dipl.-Ing. Martin Herzig, B.Eng. Patrick Janta, Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr
Die Fregatte Klasse 126 (F126) wurde für Einsätze im gesamten Intensitätsspektrum und längerer Dauer im multinationalen und streitkräftegemeinsamen Rahmen konzipiert und wird einen substanziellen und durchhaltefähigen Beitrag für gemeinsame Einsätze mit Partnern und Verbündeten leisten. Dazu verfügt das Schiff neben inhärenten Grundfähigkeiten über Missionsmodule und Bordeinsatzkomponenten. Der Auftraggeber hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Waffensystem in einem kooperativen, partnerschaftlichen Prozess mit dem Auftragnehmer zu realisieren. Der Vortrag wird in einem ersten Teil die Grundzüge des Realisierungsprozesses mit Betonung des LCC-Gedankens beschreiben sowie den Schiffsentwurf überblickartig vorstellen und dabei auf dessen Besonderheiten eingehen, bevor er sich im zweiten Teil seinem Schwerpunkt widmet: dem energiebedarfsoptimierten Betrieb unter Berücksichtigung der Herausforderungen, die sich durch die aktuelle Umweltschutzgesetzgebung ergeben. Im Hinblick auf die Verfügbarkeit von aktuellen Energieträgern ist ein wirtschaftlicher Betrieb der Schiffe neben den militärischen Anforderungen ebenfalls bestimmend für die Auslegung der elektrischen und der Antriebsanlage. Ferner wird die Deutsche Marine einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten und die aktuellen Umweltschutzvorschriften aus MARPOL 1973/78 einhalten. Daher wird für die F126 insbesondere ein modernes Antriebskonzept realisiert, bei dem die Themen des wirtschaftlichen Betriebes und die Einhaltung von aktuellen Umweltschutzvorschriften berücksichtigt wurden. Das Antriebskonzept sieht die erforderlichen Komponenten mit der entsprechenden Leistung zum Erreichen einer Dauerhöchstgeschwindigkeit von 26 kn vor, bei gleichzeitiger Realisierung eines wirtschaftlichen Betriebes. Darüber hinaus stellt das Antriebskonzept eine Vielzahl an verschiedenen Betriebsmodi zur Verfügung, mit denen sowohl Operationen mit hoher, niedriger und mittlerer Intensität durchgeführt werden können, als auch ein wirtschaftlicher Betrieb insbesondere bei langen Transitfahrten sichergestellt werden kann. Weiterhin ermöglicht das Antriebskonzept einen weitgehend schwachlastfreien Betrieb der Antriebs- und Stromerzeugungsanlage, was eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und eine Reduzierung der erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen begünstigt. Die aktuellen Umweltschutzvorschriften werden durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Maßnahmen eingehalten, die zum Teil große Auswirkungen auf den Schiffsentwurf haben. Dabei lag die Herausforderung insbesondere bei der Umsetzung der Vorgaben zur Abgasreinheit, dem Schutz der Brennstofftanks im Falle einer Grundberührung oder Havarie sowie dem Ballastwassersystem mit seinen unterschiedlichen Komponenten.