Dr.-Ing. Dirk Postel, Postel-Engineering
Nach Eintritt eines Schadens ist es vordringlich, die Ursache herauszuarbeiten, so dass ein erneutes Auftreten dieses Schadens vermieden werden kann. Eine unvoreingenommene Einordnung und Vorgehensweise, die ausschließt, sogleich eine Vermutung zu äußern, ist hierzu unbedingt erforderlich. Insofern ist der Zustand aller Komponenten des havarierten Aggregates/der ausgefallenen Maschine oder aber auch der betreffenden Struktur des Schiffskörpers in die Betrachtung einzubeziehen. Darüberhinaus müssen aber beispielsweise die Umgebungsbedingungen, der Betriebszustand sowie die Betriebsparameter vor Eintritt des Schadenereignisses und die in einem Motor zirkulierenden Medien wie Kraftstoffe, Schmieröl und Kühlwasser berücksichtigt werden. Die Oberflächen von einzelnen auffälligen Bauteilen sind beispielsweise auf Korrosionsschäden und Risse zu untersuchen. An Bruchflächen sind metallurgische Untersuchungen, um eine Einordnung in einen Gewaltbruch oder einen Schwingbruch vorzunehmen, erforderlich. Hieraus ergibt sich ein umfassendes Bild, auf dessen Grundlage abschließend eine Stellungnahme zur Schadenursache herausarbeitet werden kann.