B.Sc. Bastian Gehnke, NAVIS Carrier & Vessel Solutions
Ladefälle unterliegen gegenwärtig der Hoheit des an Bord befindlichen Ladungsrechners und müssen von der Reederei aktiv angefordert werden. Bis ein Superintendent im Notfall die notwendigen Informationen aus dem aktuellen Ladefall herauskristallisiert hat, kann wertvolle Zeit vergehen. Zudem ist stets nur die gegenwärtige Cargo-Situation verfügbar, die keine Zusammenhänge mit der Datenhistorie zulässt. Wenn beispielsweise bei einem Cargo-Claim die Informationen zu einem bestimmten Container zu einer bestimmten Zeit gesucht werden, muss dies mühsam manuell erstellt werden.
Was wäre jedoch, wenn aktuelle Ladedaten im Emergency Response Fall ohne Zeitverlust verfügbar sind, um bestmögliche, faktenbasierte Entscheidungen zu treffen? Was wäre, wenn die Informationen zu jedem geladenen Container, den die Schiffe einer Flotte bisher transportiert haben, auf Knopfdruck zugänglich wären? Was wäre, wenn zudem weitere relevante Daten wie Wetter (Wind, Wellen), Schiffspositionen, Schiffsgeschwindigkeit etc. aus dem operativen Schiffsbetrieb mit den historischen Ladungsdaten in Zusammenhang gesetzt werden können?
Dies sind nur erste Beispiele für Fragestellungen, auf die mit digital zur Verfügung stehenden Ladungs-Daten Antworten gefunden werden können, die effektivere Prozesse im Bereich Ship Operations und Analysen über den gesamten Lebenszyklus eines Schiffes ermöglichen, um den Schiffsbetrieb sicherer und effektiver zu machen.
Bastian Gehnke‘s Vortrag hat zudem zum Ziel, den Blick für die Fülle an Berechnungsergebnissen, die dem schiffseigenen Ladungsrechner zugrunde liegen, und die nun aus seinem Silo landseitig und mobil verfügbar gemacht werden, zu erweitern.