Dr. Harm-Friedrich Harms, Blohm + Voss Naval GmbH
Die Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ist im militärischen Bereich bereits seit Beginn der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts eine wichtige Eigenschaft von Geräten/Anlagen und auch Systemen wie Schiffen. Dies mündete in einer Vielzahl von nationalen Normen und Vorschriften (MIL-STD 461 usw., VG 95370 usw.). Die Fortschreibung und Verfeinerung dieses Vorschriftenwerk wurde insbesondere dadurch vorangetrieben, dass einerseits immer empfindlichere Sensoren und andererseits immer stärkere elektromagnetische Strahler (Radar, Kommunikation) entwickelt und integriert wurden. Hinzu kommt, dass es sich bei einem Marineschiff unzweifelhaft um ein Waffensystem handelt bei dem Elektromagnetische Beeinflussungen (EMB) gravierende Auswirkungen zeitigen können. Im zivilen Bereich wurde viele Jahre allenfalls der Aspekt der Funkentstörung, also die Vermeidung von Störungen im Funkempfänger, betrachtet. Die Schiffe waren mit relativ simplen Navigationsradar- und Kommunikationssystemen ausgestattet. Die rasante Entwicklung der Informationstechnologie (IT) spiegelt sich aber auch im zivilen Schiffbau wieder. Neuartige Navigationshilfen GPS, AIS, Satellitenkommunikation Automatisierungstechnik, Leistungselektronik usw. machten es notwendig, auch hier Regelwerke zu schaffen (IEC 60945, IEC 60533, …) oder zu nutzen (EN 61000).